Wir sind dabei

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (Die AG CIWI am ÖDG)

 

Wir sind die CIWIs – Couragiert, Initiativ, Weltoffen und Interessiert.

Wie die Frucht geben wir den Menschen Power – für ein tolerantes Miteinander, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Wie der Vogel sind wir bedroht – unsere AG ist bedauerlich klein, aber für couragiertes Handeln braucht es Menschen, die Gesicht zeigen und Stimme erheben.

Was machen die CIWIs?

  • Individuelle Aktionstage an der Schule organisieren – wie zum Beispiel am 9. November (gegen das Vergessen der Pogromnacht 1938) 
  • An öffentlichen Aktionen auch außerhalb der Schule teilnehmen – wie zum Beispiel zu den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ (immer 2 Wochen im März) oder bei „Eine Stadt für Alle“ (immer eine Woche im Januar) Stolpersteine putzen, auf dem Alten Markt gemeinsam für Frieden singen oder beim Schulaktionstag gemeinsam mit allen Schulen Magdeburgs über unsere Arbeit informieren
  • Selbst Projekte oder Kulturveranstaltungen planen und durchführen – beispielsweise das Schulfest, Theatervorstellungen oder Projekttage für Klassenstufen

Wir brauchen dich

  • Du möchtest dich für ein tolerantes und offenes Miteinander am ÖDG und darüber hinaus einsetzen?
  • Du hast eine Idee für einen Projekttag oder eine Aktion?
  • Du möchtest, dass bestimmte Themen innerhalb der Schulgemeinschaft besprochen werden?

Dann komm in unsere AG oder schreibe uns eine E-Mail: sor@domschulen-magdeburg.de oder melde dich bei Fr. Jäkel (l.jaekel@domschulen-magdeburg.de oder Fr. Kiesendahl c.kiesendahl@domschulen-magdeburg.de)

Die Welt braucht mehr CIWIs! Mach mit!

Wir CIWIs koordinieren viele Projekte an der Schule und initiieren Aktionen bzw. nehmen an ihnen mit AG Mitgliedern oder sogar der ganzen Schule teil.

Eine für uns besonders bedeutsame Aktion ist das jährlich stattfindende Stolpersteinputzen.

„Stolpersteine“ sind kleine Denkmale, die an Menschen erinnern, die deportiert und meist ermordet wurden. Es handelt sich um Menschen aus Magdeburg, die den nationalsozialistischen Machthabern missfielen, weil sie Juden/Jüdinnen, Widerstandskämpfer*innen, Sinti oder Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung oder Zeugen Jehovas waren. Die AG hilft mit der jährlichen Aktion „Stolpersteine putzen“, an das Schicksal dieser Magdeburger*innen zu erinnern.
Im Rahmen der zeitweiligen AG „Stolpersteine“, stellten Schüler*innen des ÖDG zunächst Nachforschungen über diese Menschen an und verfassten Erinnerungstexte über sie, die dann jedes Mal beim Putzen der Stolpersteine vorgetragen werden. Oftmals sind es ganze Familien, die verschleppt wurden und an die erinnert werden soll und über die man heute kaum noch etwas weiß.  Die Arbeitsgemeinschaft recherchierte in verschiedenen Archiven (Stadtarchiv, Landeshauptarchiv, Archiv der Synagogengemeinde), um dort z.B. anhand alter Telefonbücher und Akten des Standesamtes etwas über die betroffenen Menschen zu erfahren. Manchmal gab es auch noch Verwandte oder andere Menschen, die über diese Zeit und die Menschen noch Auskunft geben konnten oder ein Foto zur Verfügung stellen konnten.

Nun ist die AG „Stolpersteine“ ein Teil der CIWI AG geworden. Wir organisieren jährlich das Putzen der Stolpersteine, das von den 5. Klassen durchgeführt wird. Dadurch möchten wir einen Beitrag gegen das Vergessen leisten. Unser Ziel ist es, diese Menschen an die Öffentlichkeit zu bringen und sie so im Gedächtnis aller wieder lebendig werden zu lassen.

Die Aktionen rund um die „Stolpersteine“ liegt dem Ökumenischen Domgymnasium ganz besonders am Herzen, weil sie sich mit Einzelschicksalen beschäftigt, die mindestens ebenso erschütternd sind wie die für viele in ihrer Monstrosität so abstrakt scheinenden Zahlen von Millionen von Opfern des NS-Regimes. Und eben auf diese Schicksale Magdeburger Bürger*innen während der NS-Zeit möchten wir aufmerksam machen und im Sinne des christlichen Glaubens und der Ökumene einen Beitrag zur Erinnerung an die Opfer leisten, um in Zukunft solche Gräuel, auch im Kleinen, im Charakter des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu verhindern.

Hier findet ihr weitere Projekte und Aktionen der AG:

Jedes Jahr sind die CIWIs gemeinsam mit vielen Freiwilligen vom ÖDG bei folgenden Aktionen koordinierend und unterstützend tätig:

  • Januar: Eine Stadt für Alle! (Singen auf dem Alten Markt, Stolpersteinputzen, Schulaktion)
  • März: Internationale Wochen gegen Rassismus
  • Mai: ÖDG Schulfest
  • Juni/Juli: Workshops und Kulturveranstaltungen für Schüler*innen des ÖDG
  • Kleinaktionen zu diversen Gedenktagen, beispielsweise 9. November, Spirit Day

Ideen für den Kalender? Schreib uns: sor@domschulen-magdeburg.de

Am 26. März 2010 fand die feierliche Titelverleihung an das "Ökumenische Domgymnasium" im Magdeburger Dom statt, einem Ort, der untrennbar mit dem Ende der SED-Diktatur und dem Einsatz für Demokratie und Menschenrechte verbunden ist. Hier wurden während der Wendezeit die Friedensgebete durchgeführt, die eine zentrale Aktivität der kirchlichen Opposition waren. Der engagierte Pate der Schule, Domprediger Giselher Quast, initiierte 1989 die Friedensgebete und die Magdeburger Montagsdemonstrationen. 1991 wirkte er aktiv mit bei der Gründung des "Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg".

Auch die Form der Titelverleihung war ungewöhnlich und fand, dem Schulprofil angemessen, eingebettet in einen Gottesdienst statt, den Giselher Quast leitete. Im Mittelpunkt standen Texte aus der Bibel, die sich explizit gegen Fremdenfeindlichkeit wenden. Eine Schülerin verlas aus 3. Mose 19, 33-34: "Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst, denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland". Giselher Quast sprach in seiner Predigt über einen Ausschnitt aus dem Brief des Paulus an die Galater – "Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus".
Der Landesminister für Gesundheit und Soziales in Sachsen-Anhalt, Norbert Bischoff, würdigte ausdrücklich das beeindruckende Engagement der Schülerinnen und Schüler. Diese wurden bei dem Festakt vertreten durch die Schülerin Theresa Jakuzeit und den Schüler Philipp-Martin Nodewald. Neben dem Schulleiter Dietrich Lührs sprachen außerdem aus der Landeszentrale für politische Bildung die Landeskoordinatorin von "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" in Sachsen-Anhalt Cornelia Habisch und als Vertreter der Bundeskoordination Henning Flad.

Anschließend fand in der Schule ein Empfang statt. Das Schild wurde nicht wie oft üblich am Haupteingang der Schule, sondern zum Schulhof hin angebracht, um die Schulmitglieder im Alltag an ihre Selbstverpflichtung zu erinnern. Ein großer Erfolg für die SOR-SMC-Landeskoordinatorin Cornelia Habisch: allein in Magdeburg gehören nunmehr elf Schulen dem Netzwerk von SOR-SMC an und in kaum einem anderen Teil von Deutschland wuchs in den letzten Jahren die Anzahl der teilnehmenden Schulen so schnell wie in Magdeburg.

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