Zillisheimfahrt vom 29.03.­-05.04.2014

26.09.2014

Samstag, 29.03.14

Am Ende einer langen Busfahrt waren wir natürlich alle wahnsinnig aufgeregt auf die Franzosen. Und als wir die Grenze überquert hatten, konnte auch niemand mehr ruhig sitzen. Irgendwie trafen in dieser Zeit Angst und Glück aufeinander. Als wir ausgestiegen sind, standen wir und die Franzosen wie zwei gegnerische Mannschaften gegenüber. Die Austauschpaare wurden nach der Reihe aufgerufen und man begrüßte sich auf die französische Weise. Man stotterte die ersten Worte. Auf die Frage, wie es mir ginge, fing ich erstmal an spanisch zu reden. Die Autofahrt zu meinem Austauschschüler nachhause und der Nachmittag dort stellte sich als anstrengend heraus. Die ersten Gespräche auf Französisch waren schwierig, aber es machte wirklich Spaß sich daran zu üben. Am Abend kamen noch zwei andere Austauschpaare und wir spielten zusammen an seiner Playstation. Es wurde viel gelacht und man verstand sich hervorragend.

Sonntag, 30.03.14

Nach dem Frühstück waren wir unterwegs in seinem Dorf. Wir unterhielten uns und es war nach wie vor sehr chaotisch. Man bemerkte aber, dass man nicht ganz doof war und achtete sogar auf die richtigen Zeitformen. Am Nachmittag war ich mit der Familie in zwei kleinen, aber schönen Dörfern. Die Autofahrten waren eher ruhig für mich, weil es mir persönlich schwer fiel einfach drauf los zu erzählen auf Französisch. Genauso bei den Gesprächen der Familie mitzureden, da sie doch ein schnelles Sprechtempo hatten. Zum Abendbrot konnte ich dann erheblich mehr reden. Seine Oma war zum Essen da. Sie redete im Vergleich langsamer und für mich sehr deutlich, weswegen ich sie problemlos verstanden habe und auch gut antworten konnte.

Montag, 31.03.14

Ich glaube Maxime, mein Austauschschüler, hat gemerkt, dass ich ein Morgenmuffel bin. Mir fiel es wirklich schwer früh morgens schon französisch zu sprechen und das wurde von Morgen zu Morgen schwieriger, da man immer müder wurde. Also wurde mir mein Frühstück immer schon mehr oder weniger bereit gelegt. Ich brauchte nur sagen, was ich gerne hätte und er bereitete mir dies vor. Wir wurden dann zur Bushaltestelle gefahren und fuhren eine Weile zur Schule. Ich glaube, es dauerte etwa eine halbe Stunde. Am ersten Tag kamen wir natürlich gleich zu spät und im Bus habe ich den letzten Platz hinten zwischen den ganzen Französinnen abbekommen. Sie haben fast die ganze Busfahrt französisch untereinander gesprochen und ich hab mich sehr gefreut, wenn ich etwas beitragen konnte. Im europäischen Parlament in Strasbourg war es nicht sehr spannend. Aber das muss man gesehen haben. Am Abend haben wir Harry Potter auf Französisch geguckt. Ich musste darüber lachen, wie manche Namen aus dem Film im Französischen ausgesprochen werden. Wenn bei Harry das 'H' zum Beispiel stumm gesprochen wird und er nur noch Arry heißt.

Dienstag, 01.04.14

Erstmal fand ich es fast ein bisschen schade, dass uns die Franzosen keinen Aprilstreich gespielt haben. Jedenfalls war ich wirklich sehr beeindruckt von deren Schule! Ein bisschen neidisch bin ich schon auf die riesige Sportanlage. Dann ihre sogenannte "Kapelle", die eigentlich eine ganze Kirche ist, die direkt in die Schule eingebaut ist! Überhaupt nicht neidisch bin ich auf die ganzen Treppen. Nach dem wirklich spaßigen Bowling, war es im Automuseum eher langweilig. Im Vergleich hätte man für die Größe des Museums nicht so viel Zeit gebraucht. Zuhause war es auch nicht viel aufregender, da Maxime zwei Stunden Hausaufgaben machen musste und ich mich eher alleine belustigen musste.

Mittwoch, 02.04.14

Mittwoch war für mich auf jeden Fall der beste Tag der Woche. Nachdem wir Deutschen für uns alleine im Weinkeller Wolfenberger waren, hatten wir den ganzen Tag über Freizeit mit den Franzosen. Wir waren gemütlich essen und Eislaufen und hatten einfach sehr viel Spaß. Zum Abend hin kamen dann Johann und Gauthier noch mit zu Maxime und mir. Wir haben Tischkicker gespielt und wir Deutschen haben natürlich gegen die Franzosen gewonnen. Wir haben wirklich viel gelacht. Nach dem Abendbrot haben wir noch Championsleague zusammen geguckt.

Donnerstag, 03.04.14

Am nächsten Tag haben wir nach der Rallye einen eher enttäuschenden Döner gegessen. Woraufhin ich beschlossen habe, dass wir in Magdeburg auch einen Döner essen werden, da sie hier meiner Meinung nach einfach besser sind. Insgesamt war der Vormittag in Colmar echt schön. Aber es wurde noch besser in der Schokoladenfabrik in Ribeauvillé. Der Film in der Fabrik war leider eher schwierig zu verstehen. Ich mag Schokolade. Abends hat Maxime wieder ein paar Hausaufgaben zu machen gehabt, aber später haben wir noch zusammen ein paar Serien geguckt. Dann waren wir aber auch früh schlafen, weil man wirklich einfach nur noch kaputt war.

Freitag, 04.04.14

Der Freitag hat mir auch echt sehr gut gefallen. Wir sind mit in den Unterricht gegangen. In den ersten Stunden haben wir mit für uns unbekannten Franzosen ein paar Spiele gespielt, wo wir uns vorstellen mussten oder Begriffe erklären oder erzählen mussten. Anschließend haben wir noch Stadt­Land­Fluss gespielt. Danach sind wir mit unseren Austauschschülern in eine Englischstunde rein und wir waren alle eher verwundert wie unruhig es doch im Unterricht war. Alle haben ihre Antwort immer nur in den Raum geschrien und irgendwie fehlte die erwartete Strenge des Unterrichts. Jedoch war das Englisch der Franzosen wie erwartet lustig. Manchmal musste man genauer hinhören, da das Englisch doch leicht wie Französisch klang. In Deutsch redeten wir über die Klischees der Franzosen und Deutschen. In der dreistündigen Pause waren wir essen in der Mensa und ich fand das Mensaessen wirklich lecker. Man durfte in der Pause nicht das Schulgelände verlassen, was die Pause sehr langweilig machte. Abends war dann die Party und die hat wieder echt viel Spaß gemacht. Nochmal sehr gut gegessen, getanzt und sich unterhalten. Und wieder konnten wir viel lachen. Die Party war besser als erwartet. Zum Glück haben auch wirklich alle mitgetanzt.

Samstag, 05.04.14

Es war ein eher trauriger Morgen, da man nun so müde war, dass man eigentlich keine Lust hatte viel zu reden. Am Bus haben manche Französinnen sogar schon geweint. Es wurde sich teilweise wirklich lange umarmt und dann ging es auch wirklich schnell los. Wir bekamen alle riesige Lunchpakete mit, die viel Süßes beinhalteten. Jedoch fiel dieser Abschied nicht wirklich schwer, weil wir alle wissen, dass wir uns sehr schnell wiedersehen. Die Woche hat mir sprachlich gesehen unheimlich viel gebracht. Grade für mündliche Prüfungen fühle ich mich jetzt viel besser gewappnet nach der Woche. Da man doch mehr trainiert hat einfach mal ein bisschen drauf los zu erzählen. Ich denke, dass sich auch das Hörverstehen verbessert hat. Aber man hat auch unheimlich viele neue Freunde und Erfahrungen dazu gewonnen. Ich würde es jeder Zeit wiederholen. Es war einfach fabelhaft. Danke schön an alle, die uns das ermöglicht haben. :)

(Anna Rother, Klasse 10d)


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