Paris

14.03.2019

„Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris.“ Ob und in welchem Maße Heinrich Heines Aperçu greift, konnten 23 Schüler*innen der elften Klasse und drei Begleitpersonen in der Woche nach den Winterferien im Rahmen einer Studienfahrt in die französische Hauptstadt ergründen. Von der Unterkunft im Marais-Viertel aus besichtigten wir die sites incontournables auf den Seine-Inseln, Rive Gauche und Rive Droite. Auch Stätten, die von gängigen Reiseführern nicht an erster Stelle gelistet werden, suchten wir auf, so die Basilika von Saint-Denis, Grablege zahlreicher französischer Monarchen. Besonderen Stellenwert hatte schließlich die Begegnung mit Schüler*innen einer classe préparatoire des Lycée Jacques Decour: dieser Name ist den meisten Schüler*innen und Mitarbeiter*innen des ÖDG in erster Linie durch den Stolperstein vor dem Haupteingang unseres Schulgebäudes bekannt. Im Pariser Lycée, malerisch gelegen am Fuß des Montmartre, wurde die Verbindung der beiden Städte aktiv gelebt bzw. wiederbelebt: Jacques Decour unterrichtete 1930 als Lehrkraft an unserer Schule und wurde 1942 von den Nazis in Paris als Widerstandskämpfer erschossen. Das Lycée entschloss sich nach der Befreiung zur Umbenennung und stellte somit unbewusst die Verbindung nach Magdeburg her. Unser Anliegen war es, diese Verbindung weiterhin zu pflegen und auszubauen. Während des Schultages am Lycée kam es zum intensiven Austausch zwischen Schüler*innen und Pädagog*innen, nicht nur über den (Schul-)Alltag beider Länder, sondern auch über Politik, Geschichte, Kultur und das Vermächtnis Jacques Decours. Unsere Schüler*innen repräsentierten das ÖDG äußerst kompetent und glänzten nicht nur durch ein hohes sprachliches Niveau, sondern auch mit ihrer Neugier und Umgänglichkeit.

(Lisa Jäkel & Andreas Goebel)


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