Oberstufenschüler des ÖDG spielen: "KLOTZ"

03.09.2018

„KLOTZ“ von Eckhard Klages in der Inszenierung von Knut Müller-Ehrecke

Sonntagnachmittag auf einer Autobahn irgendwo in Deutschland. Sie nähern sich mit ihrem Auto einer Autobahnbrücke.

......... plötzlich knallt etwas durch Ihre Frontscheibe ........ ein 70 cm großer Holzklotz!

 Eine Szene wie aus einem Horror-Film- denkt man. Leider gehört aber dies zur Realität auf deutschen Autobahnen und ist auch keine Ausnahmeerscheinung. Pro Jahr 4-5 Anschläge: Steinwürfe von Brücken, teilweise mit tödlichem Ausgang.

90 % der Täter sind Jugendliche.

Wenn diese von der Polizei gefasst und verhört werden und nach den Gründen ihres Handelns gefragt werden, bekommen die Beamten zu 80% die Antwort:“ Aus Langeweile!“ 
Aber steckt da nicht mehr dahinter? Was bedeutet bei diesen Jugendlichen das Wort „Langeweile“?

Wie schon im Jahr 2014,als wir uns in der Theater-AG mit dem Thema „Amoklauf an deutschen Schulen“ beschäftigt haben, geht es uns nicht um die Tat an sich, sondern um die Frage: Was treibt  Jugendliche zu so einer Tat?

Das Stück thematisiert die Auseinandersetzungen in einer Gruppe von Jugendlichen, die mit einem Holzklotzwurf von einer Autobahnbrücke herunter eine Frau umgebracht haben. Sie blenden die  Realität aus, lehnen Verantwortung ab, flüchten sich in obskure Rechtfertigungsstrategien und   begreifen die Tragweite ihrer Tat nicht. In verschiedenen Bildern sollen die Motive der handelnden Personen, Teile ihrer schwierigen Sozialisation, Perspektivlosigkeit und Träume deutlich werden. Es geht um die Suche nach einem Ersatz für nicht funktionierende Familienstrukturen, um Alkoholmissbrauch, um die Unfähigkeit Beziehungen herzustellen.

Das Theaterstück bezieht real formulierte Gedanken und Gefühle von Jugendlichen zu ähnlichen Taten mit ein, ist aber rein fiktiv. Es basiert auf umfangreichen Recherchen zu ähnlichen Taten.

In einer Zeit,in der die Hemmschwelle zur Gewalt extrem gesunken ist, eine Regierung mehr mit sich,als mit den Problemen ihres Landes beschäftigt ist, Bildung und Kultur weiter abgebaut werden und rund 2,1 Millionen Kinder in Hartz IV-Familien leben, ist es bemerkenswert, dass Schüler es sich mit Hilfe des Theaterspielens zur Aufgabe gemacht haben, ein aus dieser Entwicklung resultierendes Problem anzupacken und zu fragen:

„ WARUM ?“

ACHTUNG ALTERSBESCHRÄNKUNG: Für Schüler ab der 10. KLASSE !

Premiere am 13.09.2018 /19.00 Uhr in der Aula des Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg!
Weitere Vorstellungen: 14.09. 2018 /10.45 Uhr und 19.00 Uhr (Eintritt für Gäste: 5 €/ Schüler frei)

- Knut Müller-Ehrecke - 


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