Ein Zaungarten entsteht – in 72 Stunden

13.05.2024

In der Zeit vom 18.04.2024 bis 21.04.2024 war es wieder soweit: Die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und seiner Verbände startete. In 72 Stunden werden dabei in ganz Deutschland Projekte umgesetzt, die die „Welt ein Stückchen besser machen“.

Die Schülerfirma „Fair World Company“ hat sich Gedanken gemacht, wie unser Beitrag für die 72h-Aktion aussehen könnte. Am Ende stand die Idee des Zaungartens auf dem Schulhof.

Der Zaun war schnell gefunden – die Eingrenzung um die Müllcontainer. Diese Stelle eignet sich hervorragend für unsere Projektidee. Wiedergenutzte Tetra Packs sollten als Blumentopf dienen, schließlich sind sie wasserdicht, als „Abfall“ verfügbar und lassen sich auch farbig gestalten. Was brauchten wir noch? Farbe, Pinsel, Abdeckfolie, Blumen, Erde, Tongranulat, Kabelbinder und einiges mehr. Und woher sollte das alles kommen? Mit über 800 Schülerinnen und Schülern an der Schule hatten wir die Möglichkeit, in kurzer Zeit viele Menschen zu erreichen. Diese Möglichkeit nutzten die Schülerinnen und Schüler der Fair World Company und machten das Projekt bekannt. In Klassenleiterstunden, per Aushang und per E-Mail baten wir um Unterstützung.

In den zwei Wochen vor der 72h-Aktion füllte sich unser Firmenraum immer mehr mit leeren Tetra Packs und weiterem Material. Unser selbst gestecktes Ziel war es, 500 Tetra Packs als Pflanzkästen umzubauen, farbig zu gestalten, zu bepflanzen und an den Zaun anzubringen.

Zum Startschuss der Aktion ging es erst einmal darum, die Tetra Packs vorzubereiten. Das hieß aufschneiden, waschen, trocknen, abkleben. Anschließend kam die künstlerische Gestaltung, bei der jeder mitmachen durfte, der Lust hatte. Die Mittagspause am Freitag, den 19.04., wurde dann auch genau dafür genutzt. Gegen 20 Uhr war das erste Etappenziel erreicht. Über 500 Tetra Packs waren bemalt und konnten über Nacht trocknen. Die Pizza am Ende hatten sich alle Beteiligten wirklich verdient.

Um 9 Uhr ging es am Samstag weiter. Nun ging es darum, die geplante Gestaltung zu realisieren. Das Wetter war nicht perfekt, aber das schreckte uns nicht ab. Löcher stanzen, Kabelbinder fixieren, bepflanzen und anbringen. Das war grob gesagt die Aufgabe des Tages. Dann war es endlich so weit, die erste Pflanze hatte ihren Platz am Zaun gefunden. Das belohnte sogar die Sonne mit ein paar Strahlen. Danach ging es im Akkord weiter.

Nach und nach entstand das Bild. Die Zaunfelder verschwanden und ein bunter Raum mit viel Grün zeigte sich auf unserem Schulhof. Alle Pflanzen wurden von Eltern gesponsert, teils aus dem eigenen Garten, teils von Bau- und Gartenmärkten organisiert. Auch die Erde und das Tongranulat wurden uns von Eltern zur Verfügung gestellt. Gegen 17 Uhr am Samstag zwang uns das Wetter dann zu einem Abbruch an diesem Tag. Nach acht Stunden waren alle durchgefroren, aber doch stolz auf die geleistete Arbeit und schließlich blieb noch etwas Zeit bis zum Abschluss der 72 Stunden.

So ging es dann am Sonntag um 10 Uhr weiter. Die letzten Tetra Packs wurden bepflanzt und angebracht. Am Ende mussten über 530 Tetra Packs ausgerichtet und natürlich gegossen werden. Gegen 14:45 Uhr wurden die letzten Kapuzinerkressesamen eingepflanzt, sodass pünktlich um 15 Uhr gefeiert werden konnte. Alle Helfer waren eingeladen, bei Kaffee und Kuchen das Ergebnis der 72 Stunden anzuschauen. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Der Zaungarten macht den Schulhof bunter und mit den Pflanzen ein Stück attraktiver. Am Ende schien dann auch wieder die Sonne und wir alle wussten, dass das Ziel, die „Welt ein Stückchen besser zu machen“ erreicht wurde.

Die Bewässerung des Zaungartens übernimmt die Schülerfirma und wie sich zeigt, auch viele freiwillige Schüler in der Mittagspause. Vielleicht lässt sich das noch automatisieren. Der Anfang für einen grüneren Schulhof ist getan und dem Ideenreichtum der Schülerschaft für weitere Projekte steht nichts im Wege.

Wir danken allen Helfern, die uns mit Material und helfenden Händen unterstützt haben. Die nächsten 72 Stunden kommen bestimmt und die Schülerfirma wird sicher wieder dabei sein.

(Tobias Weling)


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