Nature in Motion Family & Friends

Sommer 2018

Gemeinsam Wandern und Biken, Natur genießen und Erholen, Kultur erleben und Neues entdecken, gut Essen und gemütlich Beisammensein – das Motto von NIM Sommer Family&Friends 2018 von Montag, 09.07.2018 bis Sonntag, 15.07.2018.

Der Bericht

Der Elternabend der Klassenstufen 7 bis 9 im Jahr 2015, war Auslöser und weckte Interesse auf mehr! Als das Projekt NIM Sommer 2016 durch unsere Mittelstufenkoordinatorin Annett Krufke für unsere Kinder mit einer so großen Leidenschaft vorgestellt wurde, war´s auch um uns als Eltern, zweier interessierter Schüler der Klasse 7, geschehen. Es war klar, wir wollen mit!

Wandern oder vielleicht mit dem Bike in Gemeinschaft die Berge bezwingen oder einfach nur die Herausforderung annehmen?! Diese Frage hatten zunächst die teilnehmenden Schüler zu klären. Dann vielleicht auch bald wir, als interessierte Eltern?!

Eine Antwort auf unsere fragenden Gesichter gab es seitens Frau Krufke prompt, denn dieses Projekt wird auch gemeinsam mit Familie und Freunden des Vereines Nature in Motion, kurz NIM, durchgeführt, allerdings ohne Begleitung der Kinder/Schüler.

Endlich, im Frühjahr 2018 war es dann soweit. Es gab eine Ankündigung für das anstehende Projekt, nun auch für uns Erwachsene (Freunde und Familie).

Getreu dem NIM-Projektgedanken: „Die Natur erleben und dabei persönliche und körperliche Grenzen ausloten und vor allem akzeptieren zu lernen!"

Die Uhr tickte! Uns blieben also nur noch ca. 4 Monate zur Vorbereitung. Nur wie bereitet man sich auf solch eine Aufgabe/Herausforderung vor?

Am 09. Juli 2018 sollte es dann tatsächlich losgehen. Mit einem Blick auf den Tourenplan für die geplante Route durch das Paznauntal, mit Start ab Ischgl, in Verbindung mit vier gemeinsamen Hüttenübernachtungen, stieg unsere Vorfreude weiter an. Was uns natürlich noch viel mehr interessierte, wer fährt eigentlich alles mit und was benötigen wir an Ausrüstung?

Einiges konnten wir an unserem ersten Kennenlernabend, der Mitte Juni 2018 im Mückenwirt stattgefunden hat, in Gemeinschaft besprechen. Es gab Tipps und Tricks mit auf den Weg und wir konnten uns zwecks Fahrgemeinschaften bzgl. der An.- und Abreise entsprechend abstimmen. Schnell stellte sich heraus, es wird in jedem Fall eine sehr spannende Zeit!

Als erste Aufgabe galt es für uns, sich der Organisation der benötigen Ausrüstung anzunehmen. Gesagt, getan dachten wir, denn zwei „ehemalige" Teilnehmer für NIM Sommer hatten wir ja bereits, die wir befragen konnten, nämlich unsere Kinder.

Wir konnten uns noch sehr genau daran erinnern, wie begeistert unsere Sprösslinge von ihrem Aufenthalt in den Alpen nach Ihrer Rückkehr berichtet hatten!

Mit unterschiedlichen Bedingungen, was die Ausrüstung anging, beschäftigen sich alle Teilnehmer damit, alles Notwendige und Unverzichtbare zu organisieren. Einiges an Benötigtem konnte man sehr gut bei Ulf im Sport2000 erwerben.

Wenn man die vielen Wanderschuhe testet oder die vielen Modelle von Hosen mit und ohne Bein, mit Gel und ohne, Handtücher aus Mikrofaser oder auch nicht, dann kann so ein Besuch im Sportladen schon einmal 3 bis 4 Stunden dauern.

Wenn man dann endlich, nach Wochen der Vorbereitung glaubt, man hätte alles beisammen, stellt man mit Entsetzen fest, dass der Rucksack zu klein ist.

Viel zu klein!

Also begannen wir auszusortieren und packten unsere Rucksäcke so lange ein und wieder aus, bis auch der allerletzte Müsliriegel seinen Platz gefunden hatte.

Geschafft!

Parallel zur Ausrüstungsorganisation war da auch noch das Training, das auf keinen Fall zu kurz kommen durfte. Immer noch offen war die Frage, wie bereitet man sich eigentlich auf solch eine Aufgabe bzw. Herausforderung vor? Kraft und Ausdauer musste nun her, dies gab es bei Ulf im Sport2000 nicht käuflich zu erwerben.

Als ein absolutes Muss und gleichzeitig auch als Fitnesstest geeignet, galt es für uns NIMler, am Elbebrückenlauf, der im Mai 2018 stattfand, teilzunehmen. Das allein reichte als Vorbereitung natürlich nicht aus, dachten wir!

Per Pedes oder gar mit dem Bike stellten wir uns der Brockeneroberung, bei durchschnittlich 30 °c Tagestemperatur. Jeder der Teilnehmer fand seinen eigenen Weg, um sich abhängig von seinem Fitnesstand entsprechend vorzubereiten.

Gleich zu Beginn des Projektes und als klar war welche Teilnehmer sich der Aufgabe stellten, wurde auch für uns „Ältere" eine WhatsApp Gruppe eingerichtet. Yeah!

Das Internet macht es möglich! Wir motivierten uns mit den Alpen-Bildern, welche unsere Wander- und Fahrradwege bei Schnee und Sonne zeigten!

Endlich ging es los!

Am 09.07.2018 war es dann soweit, unser aller Anreisetag stand an! Während der Anreise, glühte unser Chat.

Den ersten gemeinsamen Abend, verbrachten fast alle Teilnehmer in einem sehr gemütlichen und vor allem gut geführten Hotel direkt in Ischgl! Wir sind echt sehr lieb und vor allem herzlich empfangen worden!

Bei einem gemeinsamen Abendessen in unserem Hotel, trafen wir letzte Absprachen und genossen unsere Nacht in einem warmen, weichen und kuschligen Bett!

Unsere Tour begann gleichermaßen sowohl für die Gebirgswanderer als auch für die Biker, am nächsten Morgen um 09:00 Uhr nach dem gemeinsamen Frühstück.

Was durfte natürlich nicht fehlen? Das obligatorische Gruppenfoto!

Von Ischgl aus sollte es zu Fuß oder mit dem Bike zur ersten gemeinsamen Etappe gehen. Unsere Strecken unterschieden sich natürlich.

Die Wanderer wurden durch Frau Körner und Frau Becker, sicher über Fels und Stein geführt. Die mutigen Biker wurden unter Anleitung von Frau Krufke auf unbekannten und steinigen Trails, bis zum ersten Etappenziel gelotst.

Ausgestattet mit unserem „Rucksäckchen", das nun für die nächsten 4 Tage, gefüllt mit hoffentlich allem Notwendigen, unser Begleiter sein sollte, machten sich 6 Biker und 14 Wanderer auf den Weg ins Ungewisse! Allerdings eins war gewiss, aufgeregt waren wir alle, die Wanderer ebenso wie die Biker!

Jetzt zeigte es sich, reicht unsere Kraft und Ausdauer? Befindet sich alles Notwendige in unserem Rucksack?

Aus Sicht der Wanderer

In zwei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aufgeteilt, begaben sich die Wanderer voll motiviert und anfangs natürlich noch voller Kraft, auf den Weg zur ersten unserer 4 geplanten Hütten, der Heilbronner Hütte (2320 m Höhe). Während der Wanderung hatte jeder mit jedem, begleitet durch gute Gespräche, gemeinsam ein Stückchen der Strecke zurückgelegt. Immer voran, Frau Körner und Frau Becker die uns beide mit wahnsinnig viel Hintergrundwissen über Flora und Fauna versorgten.

Aus Sicht der Biker

Da die Gruppe der Biker mit 6 Teilnehmern doch recht übersichtlich war, starteten alle Biker gemeinsam. Anders als bei den Wanderern, hatten die Biker wenig Luft ausführliche Gespräche über die Natur zu führen, es war ziemlich still!

Mit gut dosierter Krafteinteilung und in Gedanken, waren alle Biker mit der noch unbekannten Technik an ihrem Fahrrad oder mit dem Bewältigen des Trails beschäftigt. Jeder hatte mit sich zu tun, um, alles in allem, gleichermaßen gut durchzukommen.

Erste Etappe geschafft!

Angekommen auf der Heidelberger Hütte und stolz wie Bolle, freuten wir uns alle auf unseren ersten Etappensieg! Unser erster, seit langem angepriesener Kaiserschmarrn und das entsprechende Heiß- oder Kaltgetränk, erwarteten uns bereits. Das hatten wir uns wirklich verdient, ausnahmslos!

Eine weitere für uns Unbekannte, war die Übernachtung. Wer schlief mit wem in welchem Zimmer und wieviel Personen mögen wohl in einem Schlafraum nächtigen? Dank Ohropax, dem Erfinder der Ruhe, war alles gut „auszuhalten"!

Die Verpflegung auf den Hütten und die gemütlichen sowie auch geselligen Abende, werden uns in jedem Fall unvergesslich bleiben. Wirklich tolle Gespräche, lustige oder auch schmerzhafte Anekdoten des Tages, begleiteten uns jeden Abend zum Abschluss des Tages. Überwältigend war natürlich auch der erste Sonnenuntergang in den Alpen.

Aus Sicht der Biker

Oben waren wir nun alle. Am nächsten Morgen, gestärkt nach dem Frühstück, ging es wieder runter. Der ganze kraftvoll zurückgelegte Weg nach Oben auf die Hütte mit dem Bike und dem Rucksack auf dem Rücken, hatte sich insofern gelohnt, dass es nun ein ganz langes Stück Berg ab ging. Unaufhaltsam Bergab, bevor es dann erneut Bergauf zur nächsten, nämlich der Wiesbadener Hütte (2442 m Höhe) ging.

Wer glaubt, dass Bergab weniger anstrengend ist als Bergauf, der irrt sich! Die Konzentration war es, die uns sicher nach unten brachte. Eine aufregende Abfahrt!

Aus Sicht der Wanderer

Wenn man die Berge nur im Winter kennt, ist man überwältigt davon, was sich unter dem Schnee verbirgt. Jede Anstrengung wurde mit einer Pause vor atemberaubender Kulisse belohnt. Mit Alpenkühen auf Tuchfühlung, weil die einfach nicht aus dem Weg gehen wollten und die Murmeltierbeobachtungen waren für uns Stadtkinder schon etwas ganz Besonderes.

Das Erreichen der 2. Etappe

Die Ankunft auf der Wiesbadener Hütte, wurde mit einem wirklich atemberaubendem Ausblick auf den Gletscher und einem Empfang eines sehr gut gelaunten und fröhlichen Hüttenwirtes belohnt! Sowohl die Wanderer als auch die Biker hatten am zweiten Tag ihrer Woche, ein routinierteres Gefühl, wenn es um die Einteilung ihrer Kräfte ging.

Auf dem Weg zur Jamtalhütte(2165 m Höhe), der dritten und vorletzten Hütte auf unserer Route durch das Paznauntal, wurden sowohl die Wanderer als auch die Biker mit schönem Wetter belohnt. Die Sonne schien! Bei Temperaturen von durchschnittlich 15 °c, konnten wir die Landschaft, den Ausblick und natürlich auch, dank des Zwiebelprinzips, das tolle Klima in vollen Zügen genießen.

Aus Sicht der Wanderer

Unglaublich, wie man in Schuhen mit abgelöster Sohle (verarztet mit Hilfe von Schnürsenkeln) laufen kann, wenn man muss! Egal, auch das Durchwaten von eiskalten Bächen oder das Erdulden von Riesenblasen zeigten uns unsere Schmerzgrenzen auf. Es drückte und zwickte!

Aus Sicht der Biker

Dank der vorangegangenen guten Vorbereitung und dem Informationsaustausch bzgl. der Ausrüstung und des Trainings, blieben erstaunlicherweise das Zwicken und Zwacken bei den Bikern weitestgehend aus. Während die Gruppe der Wanderer sich ein wenig minimiert hatte, blieb die Gruppe der Biker auch am dritten und vorletzten Tag vollständig. Die gegenseitige Motivation, auch den letzten Berg auf dem Weg zur Heidelberger Hütte zu bezwingen, war überwältigend und natürlich stiegen wir nicht ab! Wir hielten durch!

Die Heidelberger Hütte (2264 m Höhe)

Am vierten und letzten Etappenziel, der Heidelberger Hütte (2264 m Höhe), angekommen, war klar, unser Abenteuer neigt sich dem Ende entgegen. Den Abend auf der Heidelberger Hütte verbachten wir, wie jeden Abend zuvor, natürlich in einer gemeinsamen Runde. Der Austausch von Erlebnissen, war bereichernd. Wir lernten uns alle, ehemalige Schüler, Lehrerinnen, Eltern und Freunde der Schule, von einer ganz anderen, noch nicht bekannten Seite kennen. Die Teilnehmer welche wir noch nicht kannten lernten wir kennen, und diejenigen, welche wir schon kannten, lernten wir neu kennen.

Nach wie vor fragen wir uns, wie Frau Körner, Frau Becker und Frau Krufke beim Kraxeln und Biken, auf knapp 3.000 Höhenmetern, noch so viel erzählen konnten, wo bei uns die Luft schon knapp wurde, die Gespräche leiser und wir fast nur noch zuhören konnten.

Unten im Tal, in Ischgl, wieder angekommen, genossen wir unsere Dusche, das Bett und die Sauna, bevor es dann am nächsten Tag, nach einem ordentlichen Frühstück, wieder nach Hause ging!

Alles in Allem war dieses Abenteuer in den Alpen auch für uns eine tolle Herausforderung. Oft kamen wir an unsere Grenzen, auch mental war dieser Ausflug nicht zu unterschätzen. Wir konnten viel Neues mitnehmen. Vor allem fürs Herz und für die Seele ist dieses Projekt eine echte Bereicherung.

Wenn man überlegt, dass unsere Kinder diese Erfahrungen ebenfalls, so wie wir Erwachsene auch, machen durften, ist man stolz zu wissen, dass am Domgymnasium in Magdeburg diese Möglichkeiten geboten werden. Viel wichtiger ist es aber zu wissen, dass es Lehrer am Domgymnasium gibt, die unseren Kindern die Möglichkeit geben, solche lebensbejahenden Erfahrungen erleben zu dürfen, indem sie dieses Projekt ins Leben gerufen haben und persönlich jedes Jahr immer wieder mit wahnsinnig viel Einsatz begleiten!

Unser Dank geht vor allem an Frau Körner, Frau Becker und natürlich an Frau Krufke!

Danke!

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Ansprechpartnerin

Bild: Ansprechpartnerin

Annett Krufke
StD'in i. E.

E-Mail: a.krufke [at] domschulen-magdeburg.de

NIM Family & Friends

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