Uns schickt der Himmel

Hochwasserhilfe im Rahmen der 72-Stunden Aktion 2013

Lernen findet zu einem großen Teil außerhalb von Schule statt. Die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) fordert Kinder und Jugendliche heraus, sich mit ihren Talenten einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und im Handeln neue Fähigkeiten zu erwerben. Die Sozialaktion fördert soziales Lernen. Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität werden gefordert und gefördert.

Der Grundgedanke:
„In 72 Stunden machen wir die Welt ein Stück besser.“

Das ÖDG beteiligt sich mit der Aktion: 
„Wie oft schaffen wir 72h Arbeitszeit in sozialen Projekten“

Das ÖDG macht mit, weil

  • wir da helfen wollen, wo es nötig ist und wo es sonst vielleicht niemand tut.
  • es einfach riesig Spaß macht, wenn alle zusammen anpacken.
  • wir damit zeigen können, was Solidarität bewirkt und wie scheinbar Unmögliches durch Kreativität und Know-how aller Beteiligten dennoch gelingt.

    UND

    WEIL WIR GEMEINSAM IN 72 STUNDEN UNGLAUBLICHES SCHAFFEN KÖNNEN!

Seit Donnerstag, den 6. Juni 2013, waren viele Schüler, Eltern, Lehrer und Freunde des Domgymnasiums im Dauer-Hilfseinsatz. Insofern ist die planmäßig für den 13. bis 15. Juni 2013 angesetzte Aktion ödg goes „72 Stunden - Uns schickt der Himmel“  deutlich früher angelaufen und hielt uns länger und intensiver in Atem halten als gedacht. 

Im Folgenden dokumentieren wir unsere Aktionen mit Bildern und Berichten sowie Kommentaren der von uns unterstützten Institutionen.

Aufräumarbeiten Schleinufer am Samstag, 15.06.2013

Quelle: General-Anzeiger Magdeburg / Klimek

Hallo Frau Krufke,
am Samstag, dem 7. Juni, und Sonntag, dem 8. Juni, waren Johannes und ich in zwei Nachtschichten insgesamt 24 Stunden als Beifahrer bzw. Fahrer für den Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Magdeburg bei der Sandsackverteilung von Rothensee bis Randau unterwegs.

Am Samstag, dem 15. Juni, wurden der Petriförder und das Schleinufer aufgeräumt.

Bild 1: Das Große Aufräumen am Petriförder. Mit vielen Händen konnte das Schleinufer schnell beräumt werden.

Bild 2: Dammbau am Umspannwerk Rothensee. Der Notdeich aus Sandsäcken drohte zu brechen und musste schnell mit BigBags verstärkt werden. Der Einweiser musste leider ins Wasser.....

Bild 3: Nur zwei Stunden später drohte das Hafenbecken am Müllheizkraftwerk überzulaufen. Mit fast 1.000 BigBags sicherte das THW Krefeld das Betriebsgelände.

Bild 4: In der Turmschanzenstraße gegenüber dem Sozialministerium wurde eilig der Nottdeich erhöht. Durch den hohen Druck auf der Rückseite strömte ständig das Wasser unter den BigBags durch - aber der Wall hat gehalten!

Sehr geehrte Frau Krufke,

auch wir haben uns am Freitag, als die Flut wirklich kritisch wurde, auf den Weg gemacht, um zu helfen, wo es ging.

Dazu brauchten wir auch gar nicht erst lange zu suchen, denn schon an der Bleckenburgstraße gab es genug zu helfen! Die Bewohner waren gerade dabei ihre Wohnungen mit Sandsäcken, gefüllt aus dem nebenliegenden Sandkasten, zu schützen, obwohl das Wasser schon kniehoch auf der Straße stand. Schnell war ein Platz in der Sandsackkette gefunden und das Helfen ging los.

Aber auch hier war der Sand irgendwann alle, also zogen wir zur Zollstraße, wo ohne die tatkräftige Hilfe von Bundeswehr und Co. schon längst alles überschwemmt gewesen wäre und packten auch dort noch einmal an den Sandsäcken mit an.

Was insbesondere toll war, war der starke Zusammenhalt zwischen Helfenden und Bewohnern; an Verpflegung und Unterstützung hat es wirklich nicht gefehlt. Hierfür ein riesiges Dankeschön - so tragisch die Situation, so besonders waren die Erfahrungen aber auch für uns. 

Mit freundlichen Grüßen 

Almut Bretschneider, Helene Vibrans, Malwine Hertwig, Isabel Schumann, Luise Pelikan, Felix Friedrich, Karl-Ferdinand Seehawer, Paul Lühmann

15.06.13, 9 bis 14 Uhr, Katzengnadenhof Rothensee, ca. 15 Schüler Klassen 7–12, drei Kollegen, 2 Väter, drei Mütter, 6 ehrenamtliche Helfer vom Katzenhof,

Arbeit: Aufräumen und Füllen eines 20 qm Containers, Kreissägearbeiten, um Heizmaterial für die Katzenhäuser zu haben, Säubern von Katzennäpfen.

Insgesamt reichliche Schufterei mit tollem Ergebnis, alle waren sehr fleißig! Abschluss mit leckerem Kuchen, der von der Bäckerei Gehrke ( Fabian Gehrke, Schüler Klasse 8c) spendiert wurde.

Großes Dankeschön der Katzenhofmitarbeiter, die vom Fleiß und der freundlichen Umgänglichkeit unserer Helfer begeistert waren. Solche Aktion hat es bei ihnen noch nicht gegeben!

Bericht auch auf der Homepage des Katzengnadenhofes: gnadenhof-katzen.beepworld.de

"Back to the roots": Unter diesem Motto verstärkten zwei ehemalige Magdeburger auf Zeit (Studenten der PH/ Uni Magdeburg) die unermüdlichen Helfer bei den Aufräumarbeiten auf dem Werder. So reisten sie am Samstag aus dem ca. 250 km entfernten ostwestfälischen Schloß Holte- Stukenbrock an, um bei der Beseitigung der Sandsackdämme kräftig mit anzupacken. 

Ganz liebe Grüße senden dir/ euch Katrin und Jens

Sehr geehrte Frau Krufke,

Hier 2 Bilder von unserer Hochwasserhilfe. Wir haben die Helfenden mit 40 Sixpacks Wasser und Essen versorgt und Sandsäcke befüllt. Die Getränke gingen zum Werder am Samstag, den 08.06.13 und das andere Bild war am 07.06.

Grüße Julius Poetzsch , Klasse 10d

Liebe Frau Krufke,

im Namen aller MitarbeiterInnen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) am Standort Magdeburg möchte ich mich ganz herzlich für die tatkräftige Hilfe der Schüler des ÖDG bedanken.
Sie halfen uns beim Einsammeln der Sandsäcke und wurden dabei von Frau Buhro und Bettina unterstützt.

Für uns war es eine große Hilfe, da die Kollegen im Haus mit Aufräumarbeiten beschäftigt sind und nebenbei der Routinebetrieb wieder anläuft.So wurden z.B. vorsorglich alle Tiefkühlschränke samt Probeninhalt in die oberen Stockwerke gebracht, Kühlkammern wurden geräumt und größere Mikroskope gesichert. All diese Dinge müssen nun wieder an ihren Platz und wieder in Betrieb genommen werden.

So waren wir sehr froh über das Angebot des ÖDG, uns zu helfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Olaf Büttner

Am Samstag den 8. Juni hat mein Vater die zentrale Hochwasserhotline in Magdeburg angerufen, um herauszufinden, ob irgentwo Hilfe gebraucht wird.

Im Kieswerk nahe Barleben wurden noch Helfer gesucht, also fuhren mein Vater und ich mit den Fahrrädern im Auto nach nach Barleben und von dort mit den Rädern zum Kieswerk an der A2. Es waren schon mehr als 100 Menschen dort sowie die Bundeswehr und die Feuerwehr aus Magdeburg , Braunschweig und Salzgitter.Die ganze Aktion war gut organisiert, es gab Getränke im Überfluss, geschmierte Brote und sogar Solijanka.

Man arbeitete mit fremden Menschen zusammen, füllte Sandsäcke und lud sie auf Lastwagen der Armee, der Feuerwehr oder einfachen Anhängern der vielen Menschen, die freiwillig gekommen sind, um die Sandsäcke zu transportieren. Sonntag waren wir noch einmal dort.

ch war am 07.06., 08.06. und 09.06. gemeinsam mit 25 weiteren Mitarbeitern in der Hochwasserhotline der Landeshaupstadt Magdeburg eingesetzt. Die Hotline ist 24 Stunden besetzt, zum Dienst haben sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen freiwillig gemeldet. Nach einer Einweisung durch den Einsatzleiter wurden dann die Hotline freigeschaltet.  In der gesamten Schicht wurden pro Mitarbeiter ca. 100 Anrufe entgegengenommen und bearbeitet. Die Anrufe der Bürger bezogen sich vorrangig auf Angebote zu Hilfsleistungen. In einer sog. Helferliste wurden die Angaben (Einsatzbereitschaft, an welchen Tagen und u.U. in welchem betroffenen Stadtgebiet) aufgenommen. Aber auch viele Anrufe von besorgten Bürgern wurden entgegengenommen (oft gestellte Fragen "Wie hoch steigt der Elbe-Pegel ?" und "Müssen wir evakuiert werden ?"). Über die Hotline wurden auch von Angehörigen zuvor evakuierte Patienten der Pfeifferschen Stiftungen gesucht.

Aufgefallen ist mir in den drei Tagen an der Hotline,  wieviele junge Menschen bereit waren zu helfen und wie groß die Solidarität unter den Menschen in so einer Krisensituation ist. Auch viele Anrufer aus anderen Bundesländer boten spontan ihre Hilfe an und wollten zum Sandsäcke stapeln an die Elbe kommen. Besonders berührt hat mich ein Anruf einer älteren Dame (81 Jahre), die anbot, in ihrer Wohnung eine evakuierte Familie aufzunehmen und diese auch während der gesamten Aufenthaltsdauer zu verköstigen. Sie wäre körperlich zu schwach, um Sand zu schippen, möchte aber trotzdem ihren Beitrag leisten. Am Montagnachmittag (10.06.) haben Schwester Erika von der Magdeburger Stadtmission, Freiwillige von der Freiwilligen Agentur Magdeburg und ich Kuchen, belegte Brote sowie Kaffee an Mitarbeiter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft Köln, Feuerwehrleute aus Bonn und Mitarbeiter des DRK verteilt. Diese Kräfte sind während ihres Einsatzes auf dem Parkplatz vor dem Baudezernat der LH Magdeburg (An der Steinkuhle) stationiert gewesen. Ich denke, wir haben diesen Einsatzkräften ein kleine Freude und Stärkung bereitet.

Weitere Bilder gibt es unter: www.magdeburgerstadtmission.de/aktuelles/

Unterstützung der Fluthelfer durch Schüler und Mitarbeiter des ÖDG

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Ansprechpartnerin

Bild: Ansprechpartnerin

Annett Krufke
Mittelstufenkoordinatorin

a.krufke [at] domschulen-magdeburg.de