Zeit für andere – Die Adventsfeier der 7 b ganz anders

16.12.2016

Von der Schule aus und fahren mit der Straßenbahn in Richtung Reform. Dort steigen aus und gehen ein paar Straßen entlang bis zum ,,Familienhaus Magdeburg“. Als wir am Haus ankommen, sehen wir, dass die Fenster festlich mit Farben, Bildern und dem Logo der Einrichtung ausgestattet sind.
Herr Voigt weist uns vor dem Gebäude noch schnell in die Grundlagen für unser Benehmen im ,,Familienhaus“ ein. Eine nett aussehende Frau öffnet uns die Tür und ein neugieriges Kind schaut um die Ecke.
Wir gehen durch einen Flur, in dem viele Karten mit Sprüchen und eine Pinnwand mit selbst gemalten Bildern hängen. Als wir unsere Jacken abgelegt haben, setzen wir uns mit einer Pädagogin an einen langen Tisch. Wir reden über die Arbeiten der Betreuer in der Einrichtung. Auch reden wir über Probleme für die Kinder in Familien.

Alle sind ganz still. Man hört die Kinder der Einrichtung aus dem Nebenzimmer. Einige der Kinder kommen sogar kurz zu uns in das Zimmer, allerdings sieht man, dass sie schüchtern, aufgeregt und neugierig sind.

Wir erfahren von der Pädagogin, dass momentan 12 Kinder von 7 bis12 Jahren in der Einrichtung sind. Es sind überwiegend Jungs. Ein Erzieher kümmert sich maximal um 4 Kinder (in der Einrichtung sind 2 Sozialpädagoginnen und 1 Erzieher tätig, außerdem werden sie auch vom Bundesfreiwilligendienst unterstützt). Die Kinder können nach der Schule sofort in die Einrichtung kommen, Hausaufgaben erledigen (jeder hat seinen eigenen Schreibtisch), zu geregelten Zeiten (immer 13.30 Uhr) zu Mittag essen, spielen, lesen und mit den Erziehern für die Schule lernen. Es werden von Montag bis Freitag Aktionen angeboten, z.B. Konzentrationsübungen, Schwimmen, Parcoursport und Ausflüge.

Während wir alle am Tisch sitzen und uns unterhalten, essen wir Kekse, die die Kinder hier gebacken haben.
In der Einrichtung wird mit dem Verstärkersystem gearbeitet, d.h., dass die Kinder Smileys für gutes Verhalten und am Ende der Woche Geld (für je 15 Smileys 1Euro) bekommen, das sie dann in einer selbst gebastelten Schatzkiste aufbewahren. So lernen sie unteranderem auch mit Geld umzugehen, da sie sich von dem Geld, das sie gesammelt haben, etwas wünschen oder kaufen können.
Es gibt auch einen Außenbereich, wo die Kinder spielen können. Sie müssen auch verschiedene Dienste ausführen und sich um die Fische in einem Aquarium kümmern. So lernen sie Verantwortung zu übernehmen.

Nach dem Gespräch mit der Pädagogin teilen wir uns in Gruppen auf und bekommen jeweils ein Kind zugeteilt, dem wir Fragen stellen dürfen. Zusammen füllen einen Steckbrief aus (s. Bild). Danach spielen wir noch mit den Kindern. Meine Freundinnen und ich ,,rätseln“ z.B. an 4 Puzzeln mit Dino-Motiven. Zwar konnte man das Mädchen, mit dem meine Freundinnen und ich die Zeit verbracht haben, manchmal schlecht verstehen, was unsere Unterhaltung aber nicht einschränkte.

Später sitzen wir wieder zusammen am Tisch und werten unsere Erlebnisse aus. Einige erzählten abenteuerliche Dinge, aber im Großen und Ganzen waren alle Kinder sehr nett, entgegenkommend und haben bereitwillig auf unsere Fragen geantwortet. Einige der Kinder erzählten uns unteranderem Einiges, das sie ihren Erziehern nie erzählt haben.
Auch haben einige ihre Wünsche und Träume in die Wirklichkeit interpretiert, oder Wünsche und Verhaltensweisen ihrer Eltern übernommen.

Es ist für uns alle bestimmt ein ereignisreicher Tag.

Link: http://www.familienhaus-magdeburg.de/

Charlotte Lohmann (7 b)


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