Gedenkstätte Moritzhof – wie Verbrecher ein Gefängnis führten

18.07.2013

Am 08.07.2013 besuchten die 10. Klassen die ehemalige Untersuchungshaftanstalt Magdeburg Neustadt, die mittlerweile eine Gedenkstätte ist.
Nachdem die Klassen aufgeteilt wurden, gab es für die eine Hälfte eine Führung durch den Gefängnistrakt und das Hauptgebäude, in dem Vernehmungen durchgeführt wurden und für die andere Hälfte eine Filmvorführung über Personen, die durch die Stasi bespitzelt wurden bzw. inoffizielle Mitarbeiter gewesen sind. Nach der Mittagspause wurden die 4 Klassen auf 4 Zeitzeugen aufgeteilt. Die Zeitzeugen haben den Klassen jeweils ihre Geschichte erzählt, die jeweils in einer bestimmten Weise mit der ehemaligen UHA Magdeburg Neustadt in Verbindung stand. Während der Berichte kam es auch zu emotionalen Ausbrüchen der Zeitzeugen. Auch wenn es manchmal für die Zeitzeugen schwer gewesen ist, ihre Geschichte zu erzählen, waren sie gerne doch bereit diese den Klassen mitzuteilen.

William Leonard Sierig (10c)
 

Am 09.07.2013 besuchten die 10. Klassen, wie schon am Tag zuvor, die Gedenkstätte am Moritzplatz. Da wir am Vortag die Gelegenheit bekommen hatten, mit Zeitzeugen zu reden, die uns von ihren Erlebnissen in der DDR, unteranderem von Fluchtversuchen, Ausreiseanträgen und kritischen Äußerungen an der DDR-Regierung berichteten, fertigte jede Klasse zu ihrem Zeitzeugen ein Plakat an. Wie wir erfuhren, führten diese doch eigentlich harmlosen Handlungen meist zu einem Aufenthalt im Stasigefängnis. Auf diesen Plakaten wurden nicht nur die besonderen Erlebnisse der Zeitzeugen, sondern auch ihre familiäre Situation und ihre Sicht auf die DDR dargestellt. Zusätzlich bekamen wir die MfS-Akten (MfS = Ministerium für Staatssicherheit), die, je nach Zeitzeuge, Schilderungen der Tatvorgänge, Prozessprotokolle und Verurteilungen enthielten. Während der Erarbeitung der Plakate standen uns die jeweiligen Zeitzeugen die ganze Zeit für unsere Fragen zur Verfügung, wobei sie uns auch die Schilderungen in den Stasi-Akten aus ihrer Sicht erläuterten. Nach mehrstündiger Arbeit wurden die besten Plakate ausgewählt und den anderen Klassen vorgestellt. Durch die Ausarbeitung der Plakate und die Auseinandersetzung mit den konkreten persönlichen Berichten erhielten wir einen aufschlussreichen Einblick in die Methoden der Stasi und das damalige Leben in der DDR.

Verena Dahms, Julia Weber (10a)


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